Angesichts der Komplexität unserer Zeit benötigen Organisationen und Individuen eine belastbare Trend- und Zukunftsforschung, die praktisch anwendbar ist. Das wissenschaftliche, datenbasierte, methodisch fundierte Vorgehen im Megatrend Research gewährleistet dies und bildet damit das Fundament für den systemischen Umgang mit Komplexität und für systemisches Handeln. Die Ergebnisse aus dem Megatrend Research helfen Menschen und Unternehmen dabei, sich klar für die Zukunft zu positionieren und sie zu gestalten.
Da Megatrends die Grundlage für die Evolution ganzer Wirtschaftsbereiche bilden und vielfach der Ausgangspunkt weitreichender Strategien in Unternehmen und anderen Organisationen sind, ist es in Zeiten zunehmender Orientierungslosigkeit und Erschöpfung wichtiger denn je, Megatrends permanent nachzuschärfen und immer wieder auf eine neue (Daten-)Basis zu stellen.
Die Nutzung künstlicher Intelligenz eröffnet der Trend- und Zukunftsforschung dabei bisher ungeahnte Möglichkeiten. Research-Prozesse, für die noch vor kurzem etliche Monate benötigt wurden, können auf wenige Wochen verkürzt werden. Damit gelingt es, die Megatrend-Forschung nicht nur mit umfassenderen Daten belastbarer zu machen, sondern durch die kürzeren Durchläufe ist auch die Bestimmung der kurzfristigen Auswirkungen der Megatrends genauer denn je.
Um Erkenntnisse zu generieren benötigt jedes Forschungsdesign zwei Elemente:
Um die Megatrends zu erforschen, muss der Beobachtungsraum weit offen sein. Weshalb wir im Zukunftsinstitut auch von „wide data“ sprechen, wenn wir loslegen und eine der großen Veränderungsbewegungen untersuchen.
Mithilfe einer eigens für den Megatrend Research entwickelten PWLG-Datenmatrix klassifiziert das Research Team des Zukunftsinstituts die richtige Datenerhebung in drei Dimensionen. Die Ebenen basieren zum einen auf dem ubiquitären Gedanken der Megatrends (Subsysteme der Gesellschaft), zum anderen auf unterschiedlichen Quellen der Datenerhebung (Medientypen). Überdies wird in der dritten Ebene der Globalität (kontinentale Strömungen) eruiert. Die Unterteilung erfolgt in Quellen aus Afrika, Asien, Australien, Europa, Nordamerika und Südamerika.
Aufbauend auf der Erhebung der Dokumente erfolgt die Netzwerkanalyse zur Identifikation der wichtigsten Megatrend-Räume für Organisationen (Handlungsfelder). Megatrend-Räume ermöglichen es, langfristige Strömungen der Megatrends zu erkennen. Sie bilden die Richtung ab, ohne im Detail die aktuellen Trendbewegungen zu verorten. Das heißt, Megatrend-Räume wirken über eine Dekade stabil, die kurzfristigen (Sub-)Trends hingegen ändern sich innerhalb der Megatrend-Räume.
Die Identifikation der Megatrend-Räume ergibt sich durch eine Netzwerkanalyse. Hierbei werden die verschiedenen Subsysteme der Gesellschaft untersucht und die wichtigsten Zukunftsbewegungen abgeleitet. Dieser Schritt ist sehr aufwendig und wird vom Zukunftsinstitut mittels KI-gestützter Analyse-Tools vollzogen. Nicht nur die Datenmenge (Anzahl an Elementen), sondern auch die Dynamik in den Beziehungen der unterschiedlichen Themen führt bei einer rein menschlich durchgeführten Analyse häufig zu falschen Schwerpunktsetzungen.
Als Ergebnis dieser Netzwerkanalyse lassen sich die wesentlichen Handlungsfelder identifizieren, die in den Daten zum Megatrend stecken.
Da Megatrend-Räume eher langfristige Handlungsfelder für organisationales Handeln sind, müssen darin liegende aktuelle Trends erst einmal identifiziert werden. Trends sind zu beobachtende gesättigte Entwicklungstendenzen mit einer Wirkzeit von circa drei bis fünf Jahren.
Um diese Trends zu erkennen, werden zunächst Expertinnen und Experten identifiziert. Dazu gibt es klare Anforderungsprofile. Die Auswahl ist anspruchsvoll. Aus den Interviews werden Transkripte erstellt, welche im nächsten Schritt ausgewertet werden. Hierbei ist das systemische Kodieren der entscheidende Schritt, um verdichtete Trends zu identifizieren. Das systemische Coding dient als Grundlage, um Codes in Trendkonzepte zu überführen.
Diese Trendkonzepte dienen als Grundlage bei der Benennung der Trends. In der Folge verdichten sich einzelne Elemente zu gesättigten Bündeln an Veränderungsbewegungen. Diese Tiefe in den Eigenschaften und Dimensionen ermöglicht es, verlässliche Ableitungen über zukünftige Schwerpunktsetzungen zu treffen.
Als Output des systemischen Codings ermöglicht ein ganzheitliches Trendradar die visuelle Darstellung von zusammenhängenden Veränderungsbewegungen. Innerhalb dieses Radars lassen sich auf verschiedenen Achsen die Intensität und das Akute zu Handlungen für Organisationen bestimmen.
Grundlegend für die Erstellung eines Radars ist die Nähe der Trendkonzepte zueinander. Je enger inhaltliche Phänomene verbunden sind, desto stärker ist die Veränderungsbewegung. Nun gilt es, die unterschiedlichen Trendkonzepte narrativ miteinander zu verbinden, um eine zusammengehörige Entwicklungstendenz festzustellen. Dieser narrative Schritt führt zur Festlegung der Trends. Der Akt dieser Trendbenennung ist ein letzter kritischer Moment, denn die Verdichtung auf ein oder wenige Begriffe führt zum Trendbegriff. Dieser Schritt wird intersubjektiv nachvollziehbar im Team vollzogen. Ziel ist es, einen Begriff zu benennen, der so präzise wie möglich sagt, um was es bei der zu beobachtenden Veränderungstendenz wirklich geht.
Der letzte Schritt ist die mediale Verarbeitung der im Megatrend Research entwickelten Erkenntnisse. Dabei gibt es unterschiedliche Deep Dives, wie etwa die Recherche oder die Entwicklung von Texten. Aber auch die Recherche von Datastorys mittels quantitativer Analysen oder die Verarbeitung zu Infografiken kann Teil der Output-Generierung sein. Der Megatrend Research liefert Erkenntnisse, und die Anwendung dieses Researchs hat ein breites Spektrum.
Der Megatrend Research des Zukunftsinstituts wird final einer Qualitätsprüfung unterzogen, die sich an klar definierten Gütekriterien orientiert. Die Prüfung umfasst sowohl wissenschaftlich-forschungsmethodische als auch systemische Kriterien. So stellt das Zukunftsinstitut sicher, dass die Qualität des Researchs in allen Phasen gewährleistet wird – und unsere Ergebnisse belastbare und anwendbare Erkenntnisse bringen. Denn die Qualität der Erkenntnisse ist für unsere Nutzer elementar, da sie auf dieser Basis wichtige Unternehmensentscheidungen treffen.