Unternehmensvision entwickeln in 4 Schritten
Gerade in fordernden Zeiten sind für Organisationen und Unternehmen klare, überzeugende Visionen erfolgsentscheidend. Sie sind das „Rückgrat“ für den aufrechten Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Doch in vielen Betrieben und Institutionen stellt sich die Frage: Wie kommt man zu einem konkreten, eigenständigen Bild über die individuelle Zukunft? Mit den folgenden 4 methodisch fundierten Arbeitsschritten – die im Workbook Vision detailiert erklärt und angeleitet werden – lässt sich Ihre eigene Visionsarbeit strukturieren und die Vision Ihrer Organisation freilegen.
Die 4 wichtigsten Schritte zu Ihrer Vision
1. Setzen Sie den Rahmen für ein Zukunftsbild.
Sie wollen eine Vision entwickeln: ein Zukunftsbild, das für Ihr Unternehmen leitenden Charakter hat – ein Zielbild also. Dazu brauchen Sie erst einmal einen passenden Rahmen. Er definiert die sozioökonomischen Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich Ihre Organisation entwickeln will oder soll. Um den Rahmen zu erhalten, sollten Sie die Ergebnisse der Zukunftsforschung nutzen und sich in die Megatrends vertiefen. Stellen Sie sich Fragen wie: Welche Trends und Megatrends betreffen Ihren Unternehmensgegenstand oder das Angebot Ihrer Organisation? In welchen Entwicklungen sehen Sie das größte Wachstumspotenzial? In diesem ersten Arbeitsschritt sollte Ihr Ziel sein, die für Ihre Unternehmensentwicklung relevanten Trends und Megatrends zu definieren. Diese bereichern am Ende auch die Formulierung Ihres Vision Statements.
2. Erfragen Sie Ihre WE-Motions.
Welche Emotionen bewegen Ihre Organisation? Welche Emotionen wirken auf welche Themen in Ihrer Organisation? Emotionen, die in einem Unternehmen wirken, nennen wir WE-Motions. Sie sind die emotionalen Kräfte, die eine Organisation bewegen. Sie binden Mitarbeiter:innen an wichtige Themen, Erfahrungen und Erwartungen in der Organisation. Indem Sie die WE-Motions erforschen, erfahren Sie, wie diese Kräfte wirken und in welche Richtung sie die Organisation bewegen.
Wir unterscheiden 8 WE-Motions, die jeweils in Paaren auftreten:
- Angst und Hoffnung
- Freude und Leid
- Mitgefühl und Schadenfreude
- Stolz und Scham
Gezielte Fragen – wie etwa „Welche Themen, Erfahrungen oder Erwartungen in Ihrer und rund um Ihre Organisation machen Ihnen angesichts der Zukunft Hoffnung?“ – helfen Ihnen dabei, die WE-Motions zu erforschen. Sie können die Fragen sowohl selbst beantworten – wenn Sie alleine arbeiten – als auch in Gruppen. Nach Emotionen zu fragen ist im Business-Kontext eher ungewöhnlich. Lassen Sie deshalb jede Frage im Raum stehen, solange Antworten fallen oder Sie den Eindruck haben, dass noch nicht alles ausgesprochen ist.
3. Ordnen Sie die Inhalte Ihren KEY-Motions zu.
Indem Sie im zweiten Arbeitsschritt die aktuelle emotionale Verfassung Ihrer Organisation aufgedeckt haben, haben Sie die wichtigsten Themen, selbst jene, die gewöhnlich nicht angesprochen werden, ermittelt. Die von Ihnen notierten Aussagen und Assoziationen sind subjektiv und können voller Emotionen stecken. Im dritten Arbeitsschritt scannen Sie diese Aussagen und objektivieren sie. Zu diesem Zweck ordnen Sie sie sogenannten KEY-Motions zu – das sind Emotionen, die auf Märkten Schlüsselrollen spielen. Wir unterscheiden folgende KEY-Motions:
- Pioniergeist
- Faszination
- Sicherheit
- Verbindlichkeit
Die Zuordnung der WE-Motions zu den KEY-Motions ist notwendig, um ein Bild der Organisation zu zeichnen, das nach außen hin, für Kunden und Märkte, relevant ist. Das bedeutet, dass Sie die für Ihre Vision relevanten Themen aus ihrem emotionalen Kontext lösen und auf den Punkt bringen – thematisch und objektiv. Sachlich formuliert ordnen Sie sie dann den KEY-Motions zu. Achten Sie auf Verben und Motive, die Indikatoren für spezifische KEY-Motions sind. Sie helfen Ihnen bei der Zuordnung.
4. Formulieren Sie Ihr Vision Statement.
Im ersten Satz formulieren Sie den sozioökonomischen Rahmen Ihrer Vision mit Bezug auf Trends und Megatrends in der Art: „Wir sehen unsere Zukunft im Zusammenwirken von ...“. Die weiteren (wir empfehlen 4) Sätze ergeben sich aus der Auswertung der KEY-Motions. Satzanfänge wie beispielsweise „Diese Zukunft wollen wir führend mitgestalten, indem wir ...“ helfen Ihnen dabei.
Wenn Sie damit fertig sind, verfügen Sie über ein fertiges Vision Statement – ein leitendes Zukunftsbild für Ihre Organisation, welches tief fundiert ist, indem es auf der realen inneren Verfassung Ihres Unternehmens beruht und diese mit der für Ihr Unternehmen wirklich relevanten Außenwelt verknüpft.
Entwickeln Sie mit uns Ihre Vision
Durch die Integration von Megatrends und unternehmerisch bedeutenden Emotionen können Unternehmensvisionen ihr ganzes Potenzial entfalten. Gestalten Sie mit unserem Team und unserer speziellen Methode eine solche fortgeschrittene Version der Unternehmensvision für Ihre Organisation.