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Zukunftsgestaltung im Gesundheitswesen: Prof. Dr. David Matusiewicz über Technologie, Prävention und die neue Definition von Gesundheit

Die Gesundheitsbranche steht vor einer beispiellosen Transformation, getrieben durch rasante technologische Fortschritte und ein sich wandelndes Verständnis von Gesundheit und Prävention. In einem aufschlussreichen Interview gibt Prof. David Matusiewicz, führender Experte im Bereich Gesundheitsmanagement, tiefe Einblicke in die Rolle von Technologien wie Künstlicher Intelligenz, Blockchain und Robotik, die das Potenzial haben, das Gesundheitswesen grundlegend zu erneuern. Von der Effizienzsteigerung in administrativen Prozessen bis hin zur revolutionären präventiven Medizin skizziert er eine Zukunft, in der Gesundheit neu definiert wird und Technologie Hand in Hand mit menschlicher Fürsorge geht.

Das Interview führte Gregor Kroismayr, Qualitative Research Analyst beim Zukunftsinstitut.

Gregor Kroismayr: Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Professor Dr. Matusiewicz. Beginnen wir mit einer allgemeinen Frage: Welche Trends im Bereich Gesundheit sehen Sie als besonders prägend in den kommenden Jahren?

Prof. Dr. David Matusiewicz: Ich glaube, dass gerade die exponentiellen Technologien eine sehr große Rolle spielen werden. Künstliche Intelligenz, Service Robotik, Spatial Computing inklusive Virtual Reality, Extended Reality und Augmented Reality, Cloud Computing und Blockchain-Technologie – diese exponentiellen Technologien werden, oft in Verknüpfung miteinander, wie zum Beispiel KI und Robotik, eine entscheidende Rolle für das aktuell sehr bürokratische Gesundheitswesen spielen.

Gregor Kroismayr: Können Sie genauer erläutern, wie diese Technologien das bürokratische Gesundheitswesen verändern können?

Prof. Dr. David Matusiewicz: Sicher, das Gesundheitswesen ist eine Branche, die in vielen Bereichen noch 10 bis 15 Jahre hinter anderen Branchen zurückliegt. Beispielsweise erfolgt heute noch 70 % der Kommunikation über Faxgeräte, und viele Dokumentationen sind papierbasiert. Die Bundesregierung hat kürzlich angegeben, dass 744 Millionen Blätter Papier jährlich verbraucht werden, wobei das Gesundheitswesen einer der größten Verbraucher ist. Hier sehe ich enorme Potenziale für Effizienzsteigerungen durch einfache Maßnahmen wie den Umstieg auf E-Mail-Kommunikation und die Dokumentation durch KI, die den Dokumentationsaufwand erheblich reduziert.

Gregor Kroismayr: Welche weiterführenden Veränderungen erwarten Sie durch diese Technologien?

Prof. Dr. David Matusiewicz: Auf der anderen Seite der Skala könnten wir durch Technologien wie präzise Genanalysen Krankheiten vermeiden oder deren Ausbruch verzögern. Das Konzept der Präzisionsprävention bedeutet, dass wir zukünftig bereits bei Neugeborenen durch Gentests Krankheiten erkennen und behandeln könnten, bevor sie überhaupt ausbrechen. Dies würde nicht nur die Kosten im Gesundheitswesen senken, sondern auch die Lebensqualität der Menschen erheblich verbessern.

Gregor Kroismayr: Wie wird sich dadurch die Definition von Gesundheit verändern?

Prof. Dr. David Matusiewicz: Gesundheit wird nicht mehr nur als die Abwesenheit von Krankheit definiert sein, sondern viel umfassender. Wenn wir beispielsweise in unseren Genen oder im Mikrobiom frühzeitig Anomalien feststellen, die noch keine Symptome verursachen, müssen wir uns fragen, ob wir diese Personen als gesund oder krank betrachten. Diese neue Definition von Gesundheit wird auch das Konzept der Disease Interception vorantreiben, also die Unterbrechung von Krankheiten, bevor sie überhaupt ausbrechen.

Gregor Kroismayr: Sehen Sie neben den technologischen auch andere bedeutende Trends im Gesundheitswesen?

Prof. Dr. David Matusiewicz: Absolut. Neben der Digitalisierung ist das Thema Green Health von wachsender Bedeutung. Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Gesundheit werden immer deutlicher. Wir müssen lernen, Gesundheit auch in Bezug auf unsere Umwelt und die globalen Veränderungen zu betrachten. Dies beinhaltet auch das Lernen von anderen Branchen und das Übertragen von deren Lösungsansätzen auf das Gesundheitswesen.

Gregor Kroismayr: Welche Rolle spielen dabei Empathie und Emotion?

Prof. Dr. David Matusiewicz: Je digitaler wir werden, desto empathischer und emotionaler muss auch die Technik werden. Ein gutes Beispiel ist die Gamification und UX-Design in Gesundheitsanwendungen. Diese Elemente sind entscheidend für die Akzeptanz und Nutzung von gesundheitstechnologischen Lösungen durch die Menschen. Emotionale und empathische Technologien werden letztlich darüber entscheiden, wie erfolgreich digitale Gesundheitsdienste sein werden.

Gregor Kroismayr: Vielen Dank, Professor Dr. Matusiewicz, für diese tiefen Einblicke in die Zukunft des Gesundheitswesens.