Die Corona-Krise hat gezeigt, welche Wertschätzung ältere Menschen in unserer Gesellschaft genießen, die „Risikogruppe“ wurde als wichtiger Teil des gesellschaftlichen Gefüges umfangreich geschützt und unterstützt. Im Kontext des demografischen Wandels wird die Frage, welche Rolle ältere Menschen in unserer Gesellschaft spielen, immer relevanter. Zentral wird eine neue, positive Deutung von „Alter“ und „Altern“ – die auch einen großen Shift im Wirtschaftssystem vorantreibt: von Wachstum zu Weisheit.
Von der Herrschaft der Alten zum Multi-Aging
Der ehemalige „Megatrend Alterung“ basierte auf einer sehr simplen Kurve beziehungsweise auf einer Gerade: Seit mehr als 70 Jahren steigt die Lebenserwartung der Menschen in fast allen Ländern und Regionen der Erde stetig an. Die mittlere Lebenserwartung der gesamten Menschheit beträgt inzwischen 73 Jahre – Afrika eingerechnet. Ein solcher demografischer Megatrend verändert die Lebensplanung, aber auch das Wertesystem und das Selbstgefühl. Man spricht auch vom biografischen Horizont, der sich in den vergangenen Jahrzehnten ständig ausgeweitet hat.
Oft wurde der Megatrend der Alterung negativ dargestellt, als demografische Katastrophe. Aber eingebaut in diesen Trend war eine interessante Rekursion: das Phänomen des Downaging, also jener Effekt, der bei steigendem Lebensalter eine Verjüngung in jeder Lebensphase mit sich bringt.
Die Altersforschung berichtet seit Langem von diesem Effekt – 70-Jährige sind heute so aktiv wie frühere 60-Jährige et cetera. Dadurch entstehen neue Lebensphasen, in denen sich individuelle Biografien differenzieren. Ob dieser Effekt allerdings anhält, ist nun fraglich geworden. In einigen Ländern sinken die Lebenserwartungen wieder, etwa in den USA, wo nicht nur die Pandemie, sondern auch endemische Zivilisationskrankheiten die Gesundheitsgewinne im Alter zunichtemachen.
Die weitere Differenzierung von Alterungsprozessen lässt sich mit dem Begriff „Multi-Aging“ beschreiben: Die Art und Weise, wie Menschen älter werden, löst sich immer mehr vom biologischen Alter ab. Es bilden sich Gruppen von „Schnellalternden“ und „Frühvergreisenden“ heraus. Und gleichzeitig diffundieren die Generationsgrenzen: Jugendlich- oder Altsein ist keine Frage des Alters mehr.
Mit der individuellen Megatrend-Map gelingt es, schnell und effektiv die wichtigsten Trends für Ihre Organisation zu identifizieren. Unser Team stellt Ihnen in einem Informationsgespräch gerne dieses wirksame Tool vor, das Ihnen hilft, auf die für Sie wirklich relevanten Entwicklungen zu setzen!