Bevölkerungswachstum
Global betrachtet wird die Bevölkerungszahl weiter deutlich ansteigen. Das hat vor allem massive Auswirkungen auf Städte: Nachverdichtungen, Neubauten und eine umfangreiche Reorganisation von Verkehr, Nahversorgung und Lebens- und Arbeitsräumen werden zu immer größeren Herausforderungen.
Blockbuster Alliances
Um als Nation in einer komplexen Welt langfristig erfolgreich zu sein, müssen Kooperationen eingegangen werden. Diese entstehen häufig dann neu, wenn sich die Welt nach besonderen Ereignissen anders sortiert. Von Blockbuster Allianzen spricht man, wenn sich Staaten zusammentun. Manifestieren können sich diese Bündnisse in verschiedenen Bereichen, darunter Handel, Technologie, Umweltschutz oder Energie. Die Vernetzung schafft Synergien zwischen den Nationen, das Ziel ist es, schnell positive Effekte zu erzielen. So können sich Staaten zum Beispiel den Zugriff auf Ressourcen teilen, was die Kosten senkt und den Wohlstand erhöht. Investieren sie gemeinsam in saubere Energie oder arbeiten bei der Entwicklung neuer Technologien zusammen, leisten sie einen Beitrag zum globalen Klimaschutz. Bei der Auswahl der Bündnispartner bestimmt die Politik die Richtlinien. Unternehmen können durch ihr Know-how, ihre Mitarbeitenden sowie ihre Innovationskraft zur Stärkung der staatlichen Allianzen beitragen.
CBDC
Bargeld verliert an Bedeutung, dafür sind in den vergangenen Jahren Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) ins Zentrum der Diskussion gerückt. Diese digitale Form von Zentralbankgeld besitzt das Potenzial, das traditionelle Finanzsystem grundlegend zu verändern. Erste Länder wie China und Südkorea haben bereits mit der Entwicklung einer eigenen digitalen Währung begonnen, in Deutschland ist die Einführung des digitalen Euro für 2025 geplant. CBDCs versprechen transparentere und schnellere Transaktionen, auch Menschen ohne Bankkonten können damit zahlen. Zugleich verleihen sie den Zentralbanken mehr Macht über die Preis- und Inflationssteuerung, was die Freiheit der Nutzer beeinträchtigen kann.
Dependability
Das Kunstwort „Dependability“ setzt sich aus den Begriffen Sustainability (Nachhaltigkeit) und Dependency (Abhängigkeit) zusammen. Es beschreibt die Notwendigkeit, als Staat oder Unternehmen strategische Abhängigkeiten zu erkennen und diese im Sinne der Nachhaltigkeit zu reduzieren, zum Beispiel in Bezug auf den Zugang zu Ressourcen. Wenn die Abhängigkeit sinkt, verbessert sich die systemische Resilienz. Konkret können Unternehmen beispielsweise versuchen, ihre Rohstoffquellen zu diversifizieren, klimafreundliche Lieferketten aufzubauen oder Recyclingtechnologien einzusetzen. Echte Nachhaltigkeit lässt sich nicht durch isolierte Lösungen erreichen, sondern nur im Systemverbund. Wenn weltweit immer mehr Unternehmen eine stärkere Dependability erreichen, sind sie in der Lage, gemeinsam eine zukunftsfähige Welt zu gestalten.
Direct Trade
Direct Trade ist eine Weiterentwicklung des Fair Trade. Das große Anliegen des Direct Trade ist, die Supply Chain so transparent und kurz wie möglich zu halten. Das Besondere ist die direkte Verbindung von Produzenten und Konsumenten, die meist online zueinander finden. Kostenintensive Zwischenhändler fallen dadurch weg.
Eco Proposition
Value Proposition – also das Wertversprechen – wird zur Eco Proposition: Immer mehr Produkte und Services legen den Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Und zwar jenseits von Greenwashing-Effekten, die heute von Kunden schnell als solche enttarnt werden. Eco Propositions besitzen einen tatsächlichen ökologischen Impact. Sie stellen ein Bündel an Produkten, Dienstleistungen oder Informationen bereit, das hilft, Umweltbelastungen zu reduzieren und die Transformation zu nachhaltigen Technologien zu beschleunigen. Unternehmen mit einer Eco Proposition sind die Gewinner von morgen. Sie verstehen: Nachhaltigkeit ist kein trendiger Zusatz, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil des Geschäftsmodells. Damit zeigen sie, dass sich wirtschaftlicher Erfolg mit sozialer Verantwortung und ökologischer Nachhaltigkeit kombinieren lässt.
Erschöpftes Europa
Europa steht an einem Scheideweg: Herausgefordert von den wachsenden Ambitionen Chinas oder der USA, sucht der Kontinent nach neuen Partnerschaften, um seine globale Position ökonomisch und politisch zu stärken. Gemeinsam mit diesen neuen Partnern kann Europa die Grundlagen für eine qualitative Globalisierung legen – eine Globalisierung also, die nicht nur auf reines Wachstum setzt, sondern auch auf qualitative Aspekte wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Europa mag erschöpft wirken, doch besitzt der Kontinent weiterhin die Kraft, die Globalisierung aktiv mitzugestalten – zu mehr Vielfalt und Nachhaltigkeit. Was es dafür braucht, ist Mut.
Friendshoring
Der Trend Friendshoring setzt sich aus den Begriffen „Friendship“ und „Offshoring“ zusammen. Er bezeichnet einen neuen Weg in den Beziehungen zwischen Staaten: Gesucht werden strategische, im Idealfall langfristige Partnerschaften, die auf Zusammenarbeit und gegenseitigem Nutzen basieren. Um diese Partnerschaften erfolgreich zu gestalten, ist es unerlässlich, Vertrauen zwischen den beteiligten Ländern aufzubauen. Es gilt, über reine Wirtschaftsbeziehungen hinaus gemeinsam eine Zusammenarbeit zu gestalten. Dazu zählt auch der Austausch von Technologien, Know-how und Innovationen. Die Grundlage für ein erfolgreiches Friendshoring ist eine gemeinsame Wertebasis der beteiligten Staaten.
Game of Nations
Game of Nations bezeichnet einen spielerischen Prozess, der die Position eines Staates auf globaler Bühne bestimmt. Um im Game of Nations erfolgreich zu sein, benötigt das Land eine strategische Vision darüber, wie es sich geopolitisch ausrichtet und welche wirtschaftlichen Interessen es verfolgt. Auch entscheidet die technologische Weiterentwicklung maßgeblich darüber, ob ein Staat Lösungen für gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Herausforderungen findet. Das Game of Nations beschreibt einen dynamischen und kontinuierlichen Prozess. Es erfordert von den Akteuren ständige Anpassungen, Weitsicht, Ausdauer, strategisches Denken sowie eine klare Vision für die Zukunft.
Generation Global
Die jungen Menschen, die Teil der Generation Global sind, wissen: Globale Herausforderungen lassen sich nicht mit nationalem Denken bewältigen. Sie nutzen das Netz, um Lösungen zu finden und globale Probleme an ihrer lokalen Wurzel zu packen. Die Generation Global führt wirtschaftlich wie gesellschaftlich einen Wandel herbei, der Sinn sowie sozialen und ökologischen Mehrwert zu zentralen Bewertungskriterien macht.
Global Citys
Innovative und kreative Städte werden mehr und mehr zu den ökonomischen, kulturellen und politischen Zentren der Weltwirtschaft. Global Citys übernehmen zentrale Steuerungsfunktionen, denn sie verknüpfen regionale, nationale und internationale Finanz-, Dienstleistungs- und Warenströme. Somit sind sie die zentralen Knotenpunkte der Globalisierung.
Global Migration
In einer globalisierten Welt weisen viele Länder kontinuierliche Ströme von Ein- und Auswandernden auf. Vor allem für Gesellschaften mit einer alternden Bevölkerung, niedrigen Geburtenraten und gleichzeitig hoher Arbeitskräftenachfrage ist Zuwanderung eine enorme Chance. Die Herausforderung liegt darin, kulturelle Diversität kreativ und konstruktiv zu gestalten.
Globale Protestkultur
Als größte Jugendbewegung aller Zeiten steht Fridays for Future zugleich stellvertretend für eine neue Ära der globalen Protestkultur. Von #Metoo bis zu #BLM – überall auf der Welt haben Rebellionen gegen bestehende Ungerechtigkeiten in den vergangenen Jahren eine neue Dynamik erlebt. Die Aufstände des 21. Jahrhunderts sind digital empowered und global vernetzt.
Glokalisierung
Einerseits sind die Weltwirtschaft und Kulturen durch zunehmende Internationalisierung und globale Verflechtungen geprägt, andererseits kaufen Menschen vermehrt Produkte aus regionaler Herstellung. Transnational tätige Unternehmen müssen in der Beschaffung, im Absatz und in der Produktion lokale Besonderheiten berücksichtigen. Mit der verstärkten Nutzung lokaler Strukturen etwa in der Supply Chain stärken sie ihre Resilienz für den Fall globaler Störungen. Das Lokale gewinnt als Teil der Globalisierung stark an Bedeutung.
Modern Nomadism
Moderne Nomaden sind ständig unterwegs, arbeiten, wo sie gerade sind, und fühlen sich an vielen Orten zu Hause. Für sie sind Konzepte wie Micro Housing, Co-Living und Co-Working attraktiv, um schnell an Orten anzukommen und Kontakte zu lokalen Communitys und anderen (Business-)Nomaden zu knüpfen. Modern Nomadism ist ein wichtiger Treiber für den Megatrend New Work.
Multipolare Weltordnung
Statt von einzelnen wenigen nationalen Supermächten wird die Welt zunehmend von einer größeren Zahl mächtiger Kräfte beherrscht. Sei es militärisch, politisch oder wirtschaftlich, die Tendenz geht hin zu mehreren wichtigen Globalmächten, die den Einfluss untereinander aufteilen und miteinander konkurrieren, aber auch kooperieren.
Nearshoring
Die Standortwahl von Unternehmen ist zunehmend vom Ziel geprägt, absatzmarktnah zu agieren und zu fertigen. Flexibilitätseinbußen, Qualitätsprobleme, fragile Lieferketten und die Veränderung von Lohnniveaus in unterschiedlichen Teilen der Welt führten zu einer Trendwende. Aus dem lange Zeit favorisierten Offshoring wird inzwischen immer öfter ein Nearshoring: Produziert wird im nahe gelegenen Ausland, also näher an dem Ort, wo der Kunde ist.
Neo-Nationalismus
Als Gegentrend zur Globalisierung verkörpert der Neo-Nationalismus den Wunsch nach einem starken Staat, der seine Bürger vor Bedrohungen von außen schützt, meist verbunden mit der Sehnsucht nach „den guten alten Zeiten“ einer vermeintlich übersichtlicheren Welt ohne globale gesellschaftliche und wirtschaftliche Verflechtungen.
Neo-Tribes
Menschen suchen und finden Resonanzbeziehungen innerhalb sozialer Gruppen, die an Stammesstrukturen erinnern. Diese Neo-Tribes zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Mitglieder sich frei für eine Zugehörigkeit entscheiden und sie häufig nur für bestimmte Lebensphasen oder Lebensbereiche relevant sind. Neo-Tribes sind Inseln der Gemeinschaft, die ähnlich wie der Hygge-Lebensstil Gefühle von Geborgenheit, Sicherheit und Vertrautheit vermitteln.
Politics of Hope
Politics of Hope ist ein Konzept, das eine zukunftsorientierte, optimistische und eben hoffnungsvolle Herangehensweise an politische Problemstellungen empfiehlt. Die Idee ist somit ein konstruktiver Gegenpol zu einer Politik der Angst, die auf Konflikt, Spaltung und Pessimismus setzt. Sie erinnert uns daran, dass eine bessere und klimafreundlichere Welt möglich ist, wenn wir bereit sind, für sie zu arbeiten. Erfolgreich sein kann eine Politik der Hoffnung nur, wenn sie sich realistisch mit den gegebenen Bedingungen auseinandersetzt. Zum Beispiel damit, dass die UN-Rechte derzeit kaum Durchsetzungskraft besitzen. Oder dass westliche Werte weder unbegrenzt in der Welt Verbreitung finden noch per Dekret oder durch Moral durchgesetzt werden können. Politics of Hope fördern daher den Dialog – und damit das Verständnis für andere Wertesysteme.
Postwachstum
Die Weltwirtschaft wächst zwar weiter, aber deutlich langsamer, mancherorts zeigt sich bereits Stagnation. Unternehmen in solchen Umfeldern brauchen neue Geschäftsmodelle und müssen unabhängiger vom Wachstum werden. Damit stellt sich automatisch die Sinnfrage nach dem Zweck des Wirtschaftens: Geht es in erster Linie um immer mehr Profit? Oder vielleicht doch vor allem um sozial und ökologisch bessere Lösungen für Kunden und andere Stakeholder?
Regionalisierung
Regionalisierung ist zum einen ein Konsumtrend, der lokalen Erzeugern und Produkten den Vorzug gibt. Zum anderen findet insbesondere seit der Covid-19-Pandemie eine Rückbesinnung auf die direkte Umgebung statt, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch soziokulturell: Immer mehr Menschen organisieren sich in Wahlgemeinschaften, wo sie in enger Symbiose mit lokalen Strukturen eine neue Wir-Kultur praktizieren.
Rise of China
Als – nach den USA – zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt bestimmt China zunehmend den Takt des globalen Geschehens, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell. Dies geschieht durch Technologien und soziale Medien wie Tiktok, durch den Einfluss Chinas auf globale Lieferketten und Handelsabkommen sowie durch die politische Stellung des Landes innerhalb der multipolaren Weltordnung. Andererseits isoliert sich China in gewisser Weise von der Welt. Der Staat kontrolliert das Internet und übt Zensur aus, die Wirtschaftspolitik wird als protektionistisch wahrgenommen. Im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel gilt China aufgrund seines hohen CO2-Ausstoßes als Schlüsselstaat. Für europäische Unternehmen bietet das Land enorme Marktchancen, gleichzeitig stellen sich eine Reihe ethischer und regulatorischer Fragen.
Smart Innovations
Smart Innovations entscheiden über die Zukunft der technologischen und wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Sie stehen für kreative und intelligente Lösungsansätze, die auf der Nutzung digitaler Technologien sowie der Analyse von Echtzeitdaten basieren. Das Herzstück der Smart Innovations sind Smart Solutions – also intelligente, vernetzte und interaktive Technologien, die Prozesse verbessern, Ressourcen effizienter nutzen und das Leben der Menschen erleichtern. Einsetzbar sind Smart Solutions in vielen Bereichen, darunter dem Gesundheitswesen, der Verkehrstechnik, dem Energiesystem und der urbanen Infrastruktur. Unter dem Stichwort Smart Sustainability stehen sie zudem für nachhaltige Optimierungen, die dem Klima-, Umwelt- und Artenschutz zugutekommen. Ein zentraler Aspekt von Smart Innovations ist die Technologieoffenheit: Die entwickelten Lösungen und Systeme sind so konzipiert, dass sie mit verschiedenen Technologien kompatibel sind und sich immer wieder neuen Entwicklungen anpassen.
Social Business
Im vernetzten Wirtschaftssystem etabliert sich eine neue Unternehmenskultur. Sie strebt nicht mehr nach Profitmaximierung, sondern nach Maximierung des sozialen oder ökologischen Nutzens: Der Trend zum Social Business rückt gesellschaftliche Probleme in den wirtschaftlichen Fokus und will diese mit neuen unternehmerischen Mitteln lösen.
Space Age
Derzeit zeichnet sich die nächste Phase des Megatrends Globalisierung ab: das Space Age, das Zurücklassen des Globus selbst. Indem es Menschen weltweit ein neues, gemeinsames Ziel gibt – die Eroberung des Weltalls –, bietet das Space Age die Chance, dass sich der Globalisierungstrend qualitativ weiterentwickelt: Hin zu noch mehr Identifikation mit der Menschheit als Ganzes und somit mehr Solidarität mit der gesamten Weltgemeinschaft.