Die Google-Suche nach "Why Startups fail" spuckt mehr als 1,2 Mio. Ergebnisse aus. Die meisten verweisen auf Fail-Listen mit den Top-Gründen für das Startup-Scheitern. Die Größe des Startup-Friedhofs steigt nahezu linear mit der Anzahl an Unternehmensgründungen. Am Beispiel von drei der einstmals vielversprechendsten Startups lassen sich die Gründe überprüfen:
1. Pay By Touch
* 2002, † 2008; Verlust: 0,34 Milliarden US-Dollar
Die Vision von Gründer und CEO John P. Rogers: durch innovative Technologie eine Schnittstelle zwischen biometrischer Erkennung und finanzieller Transaktion zu schaffen und so den Prozess von Kaufabwicklungen revolutionieren. Die Identifizierung und damit Bezahlung per Fingerabdruck, Gesichts- oder Netzhauterkennung sollte das bargeldlose Bezahlen auf die nächste Stufe bringen. Mit einer zukunftsträchtigen Vision und einer Investitionssumme von 340 Millionen Dollar schien dem Erfolg des Projekts nichts im Weg zu stehen. Warum also scheiterte das Unternehmen?
Sowohl die komplexe und kostenintensive Technologie als auch eine abgewirtschaftete Vision einschließlich eines ertragsarmen Geschäftsmodells zerrten am Budget. Ebenso vernichtend wirkten Betrugsvorwürfe und Diskrepanzen innerhalb des Vorstandes. Zumal CEO Rogers mit denkbar schlechtem Beispiel voranging: Drogenexzesse, häusliche Gewalt und ein exzentrischer Lebensstil zeugen nicht von guter Führungsqualität. Der entscheidendste Faktor für den Fail, war allerdings die Tatsache, dass Rogers eine visionäre Lösung anbot – allerdings für ein Bedürfnis, das im Jahr 2002 (noch) gar nicht existierte.