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E-Mobility mischt den Markt auf

Neue Technologien wirbeln den Mobilitätsmarkt durcheinander – und schaffen einen neuen Zugang für angrenzende Branchen. Das Energiekonzept der Zukunft ist ohne Elektromobilität nicht denkbar.
E-Mobility

Elektroautos sind der Beginn einer anderen Logik von Energie und Mobilität. Regenerativ gespeist, wird E-Mobility zentraler Bestandteil eines smarten und ressourcenschonenden urbanen Lebensstils sein. Das wird Elektromobilität in den kommenden Jahren zum lukrativen Wachstumsmarkt machen, an dem immer öfter Unternehmen jenseits der Automobilindustrie partizipieren. Andererseits erfordert der Ausbau der erneuerbaren Energien ein intelligentes Netzmanagement über zusätzliche flexible Speicher. Die Batterien von Elektrofahrzeugen bieten sich dafür geradezu an: „Vehicle-to-Grid“ lautet die Zauberformel der Zukunft, die Autos zu Energiespeichern werden lässt. Elektrofahrzeuge werden damit zu Cross Innovations – Innovationen, die alte Branchengrenzen überwinden. Zentrale Schnittstellendesign und Kooperationen zwischen unterschiedlichen Branchen werden zu zentralen Erfolgsfaktoren Strukturen weichen auf. Und die Dezentralisierung des Marktes wird sich weiter fortsetzen.

Was bedeutet es für die Anbieter auf den Mobilitätsmärkten, wenn künftig etwa Energieverbraucher auch zu Erzeugern werden, wie es deutlich absehbar ist? Klar erscheint: Die Anbieter von Mobilitätsinfrastrukturen, die auf fossilen Energieträgern basieren, stehen vor enormen Herausforderungen. Wenn künftig bestehende Verkehrstrassen als „Energie-Autobahnen“ für das Smart Grid zu nutzen, wird auch andersherum ein Schuh daraus: Energieversorgungsstrukturen werden zum Mobilitätsermöglicher.

Coopetition bestimmt die Mobilitätsbranche

Die Anbieter klassischer Mobilität (Autohersteller, Bahn, ÖPNV, Fluglinien) werden ein verändertes Selbstverständnis im Umgang mit Mobilität zu spüren bekommen. Verkehrsteilnehmer werden künftig nach mehr Durchgängigkeit, weniger Anpassungszwängen und klarerem Design verlangen, das ihnen den Umgang mit den verschiedenen Verkehrsmitteln erleichtert. Zahlreiche Dienstleistungen werden rund um das vernetzte Fahren und die Bereitstellung und Nutzung von intelligenten Ladeinfrastrukturen für Elektromobilität samt Abrechnungsmodellen entstehen. Neue Akteure werden am Markt auftauchen, die sich mit innovativen Ideen am Markt etablieren.

Der Beginn des Zeitalters der E-Mobility ist massiv geprägt vom Trend der Coopetition. Große wie kleine Unternehmen treten immer öfter in einen Kooperationswettbewerb, um gemeinsam nachhaltige Konzepte, innovative Technologien und grüne Geschäftsmodelle voranzutreiben und gleichzeitig davon zu profitieren. Schnittstellendesign und gemeinsame Projekte zwischen Unternehmen unterschiedlicher Branchen sind auf dem sich wandelnden Mobilitätsmarkt zentrale Erfolgsfaktoren. Wenn sich Elektromobilität flächendeckend etablieren soll, wird eine einheitliche Nutzungsstruktur unumgänglich sein. Partnerschaften zwischen den Automobilherstellern und anderen Mobilitätsmarken werden zur Normalität, denn nur dadurch lassen sich Angebote, Schnittstellen und Betrieb standardisieren.

Öffnung statt Abschottung

Das Zugangsdesign wird entscheidend sein: einfach, intuitiv und normiert. Wer Kunden zumutet, etliche E-Tankkarten besitzen zu müssen, um tatsächlich flächendeckend an Strom für das Fahrzeug zu kommen, wird im Mobilitätsmarkt von morgen untergehen. Nicht Abschottung und größtmöglicher Gewinn, sondern Öffnung, Kooperationen und der daraus resultierende Mehrwert für Kunden werden über den künftigen Erfolg entscheiden. Gemeinsame Forschungen zu besseren Batterien, passender Ladeinfrastruktur, neuen Antriebstechnologien und Leichtbau werden eine massive Öffnung der Branche bewirken. Denn alles im Alleingang zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen, wird kaum möglich sein.

Die Branche wird sich nach innen und außen öffnen, um die Potenziale neuen Antriebe und E-Mobility-Konzepte voll auszuschöpfen, aber auch um Risiken zu minimieren. Der „Ease of Use“ ist ein entscheidendes Kriterium für den Markterfolg Innovative Nischenanbieter wie Tesla oder Th!nk haben in der jüngsten Vergangenheit deutliche Impulse gesetzt und als Ideengeber fungiert. Denn bislang tun sich die OEMs noch schwer das Kunden- und Kaufverhalten abzuschätzen und die richtige Zeit für das richtige Produkt oder den richtigen Service zu wählen. Mobilitätsmarken werden beginnen, gemeinsam für intelligente Lösungen zu sorgen. Die Anforderungen, die sich aus der Etablierung nachhaltiger Mobilität ergeben, kann nur in gemeinschaftlicher Anstrengung zufriedenstellend gemeistert werden.

• Kooperation zwischen BMW und Toyota: Die Entwicklung neuer Fahrzeugkonzepte und umweltfreundlicher Technologien kostet die Autoindustrie Milliarden. Zweckbündnisse sind deswegen inzwischen an der Tagesordnung. Neben der Verringerung der Kosten ist zweifellos der Know-how-Transfer ausschlaggebend für die geplante Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen BMW und Toyota. Die Kooperation beinhaltet eine gemeinsame Grundlagenforschung für die nächste Generation Lithium-Ionen-Batterien, die Entwicklung von Brennstoffzellen, Innovationen im Leichtbau sowie die gemeinsame Entwicklung eines Öko-Sportwagens. Die Früchte der Zusammenarbeit werden jedoch erst Ende des Jahrzehnts bestaunt werden können, da neue Fahrzeuge immer noch einen Entwicklungsvorlauf von etwa sieben Jahren benötigen.

• Elektro-Pionier mit klarem Entwicklungsvorsprung: Der US-Hersteller Tesla Motors, sorgt, seit er 2008 mit seinem E-Roadster als PS-Boliden in Kleinserienproduktion ging, für anhaltende Aufmerksamkeit – nicht nur in der Öffentlichkeit. Inzwischen ist Tesla gern gesehener Partner der großen Automobilhersteller. War etwa für die neue Mercedes B-Klasse nur ein Range Extender vorgesehen, wird diese Version nun zugunsten einer rein elektrisch angetriebene verschoben. Für die voll-elektrische B-Klasse E-Cell, die 2014 auf den Markt kommen soll, wurde Tesla als Partner gewonnen, um den Antriebsstrang zu liefern. Auch Toyota setzt auf Tesla Motors: Im neuen, rein elektrisch betriebenen SUV des größten Automobilherstellers der Welt steckt eine Antriebseinheit der Elektro-Pioniere aus dem Silicon Valley.

• Neue Player verändern die Marktlandschaft: Elektro-Mobilität wird in den kommenden Jahren Teil eines Wachstumsmarkts für immer mehr Unternehmen, und zwar längst nicht nur rund um die Automobilindustrie, sondern für eine Vielzahl neuer Player: Telekommunikations- und IT-Unternehmen, Software- und Content-Provider, Energieunternehmen und auf E-Mobility spezialisierte Startups. Immer mehr Unternehmen profitieren von der grünen Innovationskraft und den Wachstumsimpulsen, die von der Elektromobilität ausgehen.

Während die Automobilhersteller beim Verbrennungsmotor einen Know-how-Anteil von über 60 Prozent haben, sinkt das Wissen der Autoindustrie bei der Entwicklung von Elektromotoren auf bis zu 15 Prozent. Die Kenntnis konventioneller Motoren und Getriebe wird für den Erfolg in der E-Mobility nicht wichtig sein – die der Batterietechnologie jedoch schon. Hier sind Elektronik- und Chemiebranche in der Entwicklung zwei Jahrzehnte voraus. Enorme Entwicklungskosten und geringerer Wissensstand führen somit zu Kooperationen mit Know-how-Lieferanten bezüglich Batterietechnologie und Leichtbau. Daimler kooperiert mit dem Batteriehersteller BYD, der Volkswagen-Konzern mit Varta Microbattery, BMW mit Samsung. Im Leichtbau ist Voith Partner von Audi, SGL Carbon arbeitet mit BMW und VW zusammen, Mercedes mit BASF und dem japanischen Kohlefaser Unternehmen Toray.

Erfolgskriterium „Ease of Use“

Energieversorgung, Informations- und Telekommunikationstechnologie, wachsende Intermodalität – zuvor separate Themen rücken zusammen, bedingen sich sogar gegenseitig. Das Neue vertrauenswürdig zu machen, ist entscheidend, um auch die Masse zu erreichen. Dafür sind etablierte Automobilmarken gefragt. Denn lange gekannte Qualität wird ein Unterscheidungsmerkmal bleiben. Insbesondere die junge und jung gebliebene urbane Smartphone-Generation steht neuen Mobilitätskonzepten sehr offen gegenüber und wird mit ihrem Nachfrageverhalten den Wandel der Industrie vorantreiben. Eine Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman zur Zukunft der Mobilität auf Basis einer Umfrage in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Shanghai und Singapur kommt zum Ergebnis, dass es für Autohersteller wichtig ist, rasch zu handeln, um im Rennen um das optimale Mobilitätsangebot für diese Generation vorn dabei zu sein.

Für den Markterfolg ist demzufolge der „Ease of Use“ ein entscheidendes Kriterium. Um auch in Zukunft Mobilitätsanbieter erster Wahl zu bleiben, dürfen die Hersteller die Kontrolle über die Kundenschnittstellen nicht hergeben und sollten eine führende Rolle in Partnerschaften übernehmen. Laut Matthias Bentenrieder, Partner bei Oliver Wyman, müssen die Hersteller nicht zwingend alle Optionen der Mobilität abdecken; in der multimodalen Welt von morgen gilt es jedoch, sich weiterhin als der zentrale Ansprechpartner in der Mobilitätskette zu positionieren und damit die Rolle des Autos neu zu erfinden.

Neue Player im E-Mobility-Markt

Zusätzlichen Wettbewerbsdruck bekommen die einstigen Traditionshersteller von ganz neuen Playern im Markt. Telekommunikationsprovider, Energieunternehmen, sogar Restaurants und Hotels drängen in den E-Mobility-Markt mit der Bereitstellung und Nutzung von Ladeinfrastrukturen samt Abrechnungsmodellen. Völlig branchenferne Akteure wie beispielsweise McDonalds mischen plötzlich mit. Die Fast-Food-Kette, die sich immer stärker als umweltbewusstes Unternehmen positionieren will, bieten ihren Kunden auf ihren Parkflächen Ladesäulen zum Stromtanken an.

Telefonzellen zu Stromtankstellen: Durch die hohe Verbreitung von Handys gehört die Nutzung von Telefonzellen weitgehend der Vergangenheit an. Was aber tun mit den überflüssig gewordenen oder nur noch zu selten genutzten Telefonhäuschen? Man wandelt sie in Ladestationen für Elektroautos Autoherstellern können ihre E-Mobility-Angebote vor allem durch Carsharing und Leasing verbreiten um. Genau das tut der Telekommunkationsanbieter A1 in Österreich, wo 13.500 solcher Häuschen stehen, die nach und nach in die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge integriert werden sollen.

Solarbetriebener Smart Booth für elektrisches Laden: Im Rahmen des Turin Smart City-Projekts wurde im Frühjahr 2012 der Prototyp einer solarbetriebenen Multifunktionszelle vor dem Politecnico di Torino, der Technischen Universität Turin, installiert. Nutzer des Smart Booth können Telefonanrufe ebenso tätigen wie ins Internet gehen, durch ein eingebautes Monitoring-System die Luftqualität gemessen wird und sechs Paneele ermöglichen das Laden von E-Bikes und Elektro-Rollern. Der Projektpartner Telekom Italia will zeitnah weitere italienische Städte mit solchen Smart Booth ausstatten.

Restaurantkette als Energielieferant: Die japanische Restaurantkette Skylark will ein Drittel ihrer 900 Restaurants mit freien, öffentlichen Ladestationen für E-Autos ausstatten. Der Stromkunde muss zur Nutzung nicht einmal Gast des Restaurants sein. Zum Einsatz kommen zunächst langsam ladende Stationen, nach und nach sollen aber Schnelllade-Stationen installiert werden, damit zum Beispiel Restaurantbesucher nach dem Abendessen ein vollständig geladenes Auto vorfinden. So werden die in Japan vorhandenen Stromtankstellen der Autohändler und Supermärkte ergänzt. Allein Nissan hat bereits 2.200 Standard- und 400 Schnell-Ladesäulen bei Händlern installiert.

Valet Parking 2.0: In Deutschland haben Gäste des Radisson Blu in ausgewählten Hotels der Hotelgruppe die Möglichkeit, ihr E-Auto gratis zu laden. Der neue Service mit Ladesäulen von RWE steht den Gästen in den Garagen und auf den Parkflächen zur Verfügung. Der Strom stammt aus erneuerbaren Radisson Blu will damit verstärkt seine Verantwortung für die Umwelt unterstreichen und bietet Automobilhersteller, die Möglichkeit neue E-Fahrzeuge in Hotels zu präsentieren.

Nach Zielsetzung der Bundesregierung soll der Anteil an regenerativen Energien im Jahr 2030 rund 55 Prozent ausmachen. Die Energiewende in Deutschland begünstigt den Ausbau eines Smart Grids. Aus Energieverbrauchern werden Erzeuger und das E-Auto somit zum begehrten Speicher. Vehicle-to-Grid könnte ein echter Game Changer werden.

Energienutzer werden zu Energielieferanten

Früher deckten zentrale Kraftwerke den Strombedarf ganzer Städte. Heute – und noch viel stärker in Zukunft – besteht das Netz an Energielieferanten aus vielen kleinen Anbietern: Hausbesitzer mit Solarzellen auf dem Dach, Landwirte mit einer Biogasanlage oder kleine, private Windkraftanlagen. Stromnutzer werden so zu Stromlieferanten in einem Stromnetz, das zunehmend intelligent wird. Das Smart Grid lässt sich in Zukunft durch Elektrofahrzeuge erweitern, die Batterien der Autos dienen als Zwischenspeicher. Aus der Ladeeinrichtung wird eine Zwei-Wege-Verbindung: Sobald der Stromverbrauch sinkt, werden Überkapazitäten in die Autos geleitet, die Batterie dort aufgeladen. Zu Spitzenverbrauchszeiten geben nicht genutzte Fahrzeugbatterien wieder Strom ab.

Voraussetzung für eine flächendeckende Implementierung des sogenannten Vehicle-to-Grid sind Stellflächen, auf denen Fahrzeuge für mehrere Stunden mit dem Stromnetz verbunden werden können sowie eine smarte Steuerung, die Laden und Entladen regelt und abrechnet. Lukrative Vergütungs- und kluge Anreizmodelle werden die Akzeptanz in der Bevölkerung steigern, ihren Strom aus der Batterie ins Netz zu speisen. In einer Modellsiedlung mit Energie-plus-Häusern in Norderstedt ist Elektromobilität von Anfang an eingeplant und der Kauf eines E-Autos Voraussetzung, um ein Haus zu erwerben. Das Elektroauto und der Akku als Pufferspeicher sind in der Hausfinanzierung bereits berücksichtigt.

Energie-plus-Häuser in Kombination mit Elektromobilität sind aber längst nicht mehr nur in neuen Modellsiedlungen realisierbar, sondern auch bei der energetischen Sanierung von Altbauten:

Die Neuerfindung von Altbauten: Das deutschlandweit erste Gebäude, das zum Plusenergiehaus saniert wurde, steht im hessischen Mühltal im Odenwald. Basis des energy+ Home ist ein über 40 Jahre altes Wohnhaus, wie es in dieser Art seinerzeit bis zu 12.000 Mal im Rhein-Main-Gebiet gebaut wurde. Karsten Tichelmann, Professor am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt, wollte mit der Sanierung aber kein wissenschaftliches Projekt realisieren, sondern eine Form energetischer Modernisierung, die sich auch von den Kosten her auf andere Gebäude mit ähnlichen Strukturen übertragen lässt. Das Ergebnis ist kein mit komplizierter Hightech verbautes Energiesparhaus, sondern eine alltagstaugliche und doch architektonisch ansprechende Lösung. Die ins Dach integrierte Photovoltaik-Anlage kann den Haushaltsstrom sowie das Heizsystem, die Luft-Wasser-Wärmepumpe, versorgen und zusätzlich die Energie für ein Elektroauto mit einer täglichen Fahrleistung von 100 Kilometern bereitstellen.

Revolution des Strommarkts: Wie sehr das System E-Mobility alte Branchengrenzen durchbricht, zeigt auch die Allianz von Volkswagen und dem Öko-Stromanbieter Lichtblick. VW drängt in den Energiemarkt, das Energieunternehmen macht sich die Automobiltechnologie zunutze. Gemeinsam haben sie ein zukunftsweisendes Blockheizkraftwerk für den Massenmarkt entwickelt, das in Kellern von Wohnhäusern installiert werden kann. Der Autobauer produziert das „ZuhauseKraftwerk“, Lichtblick besitzt exklusiv die Vertriebsrechte und vernetzt die bis zu 100.000 hocheffizienten Mini-Generatoren zu einem dezentralen Kraftwerk. Denn die Anlagen produzieren zugleich Strom, der sich ins öffentliche Netz einspeisen lässt. Mit der so erzeugten Energie sollen zwei Atomkraftwerke ersetzt und die Marktmacht der Großkonzerne gebrochen werden.

Europaweite Ladeinfrastruktur für E-Autos: Park&Charge ist das erste europaweite Stromtankstellensystem. Nutzer erhalten einen Schlüssel, der für alle Park&Charge-Stromtankstellen in Europa passt – obwohl die Ladeboxen unterschiedlich ausgeführt sind. Neben den öffentlichen Park&Charge-Tankstellen können auch Privatleute eine Ladesäule erwerben, um ihren selbst produzierten Strom anderen zur Verfügung zu stellen.

Carsharing als Wegbereiter für E-Mobility

Neue Nutzungsmodelle ebnen den Weg in die E-Mobility-Ära. Vor allem für die dynamischen Megacitys werden Elektrofahrzeuge unterschiedlichster Art eine immer größere Rolle spielen. Sie sind leise, umweltfreundlich und besonders für Kurzstrecken geeignet. Perfekt sowohl für private als zunehmend auch betriebliche E-Carsharing-Flotten. Autohersteller werden vor allem durch ihre Carsharing- und Leasing-Angebote Privatpersonen und Firmen neue E-Mobility-Konzepte nahebringen. Die Akzeptanz von Elektroautos könnte durch Carsharing massiv gesteigert werden. Laut Prognose von Frost & Sullivan werden 2016 bereits 20 Prozent der Carsharing-Flotten batteriebetrieben sein. Nutzer haben dadurch die Möglichkeit, ein Elektrofahrzeug im Alltag zu testen, sich mit den Veränderungen vertraut zu machen und mögliche Vorurteile abzubauen. Fraglos hätte ein Umstieg der Autovermietungen und Carsharing-Anbieter auf Elektrofahrzeuge eine deutlich positive Signalwirkung in der breiten Öffentlichkeit, was den Shift zur E-Mobility beschleunigen würde.

Corporate Carsharing: Mit AlphaCity bietet die BMW-Tochter Alphabet seit Anfang 2012 ein Carsharing-Modell für Firmen an. Erster Kunde bei der Einführung war die Konzernzentrale von Infineon bei München. Mitarbeiter können die Autos für Geschäftstermine nutzen, die Abrechnung erfolgt dann über den Firmenaccount. Doch auch nach Feierabend und an Wochenenden haben sie Zugang zu den Fahrzeugen. Die Nutzung wird dann privat abgerechnet. Laut BMW lassen sich durch solch ein Konzept die Total Cost of Mobility für Firmen um bis zu 40 Prozent senken, da sie Taxikosten und Fahrten mit Firmenwagen in großem Umfang einsparen. Für BMW ist AlphaCity ein ideales Testfeld für den Einsatz von Elektrofahrzeugen, die nach und nach in die Alphabet-Flotten integriert werden sollen.

E-Mobility im Flottengeschäft: Eine Forschungsinitiative von SAP und MVV Energie untersucht derzeit den Einsatz von Elektrofahrzeugen in Betriebsflotten. Mit Future Fleet will SAP seine Treibhausgasemissionen bis 2020 auf das Niveau des Jahres 2000 zurückschrauben, was eine Reduktion von 50 Prozent bedeutet. Da 90 Prozent aller Wegstrecken der SAP-Mitarbeiter unter 100 Kilometer liegen, stellt die Reichweitenbegrenzung der E-Autos kein Problem dar. Momentan befindet sich die Future Fleet noch im Test mit 450 SAP-Mitarbeitern und 27 Elektrofahrzeugen.

Betriebliches E-Carsharing: Bereits seit 2008 gibt es in Oslo, Göteborg und Kopenhagen mit Move About ein elektrisches Carsharing-Konzept für „Corporate Mobility on Demand“. Unternehmen können für eine monatliche Flatrate eine bestimmte Anzahl an elektrischen Autos mieten. Die Mitarbeiter verschiedener Unternehmen haben dann gemeinsam Zugang zu den Fahrzeugen und bekommen individuelle Zugangskarten. Die Vergabe der Autos erfolgt durch ein web-basiertes Buchungssystem. In Deutschland kooperiert Move About seit 2012 mit dem Autovermieter Hertz. So können Unternehmen, Stadtwerke und Kommunen über das Carsharing-Angebot Hertz On Demand emissionsfreie Fahrzeuge nutzen. Zu den Kunden von Move About in Deutschland zählen unter anderem Ikea, Microsoft, KPMG und Stromerzeuger wie das Allgäuer Überlandwerk. Durch die Kooperation mit Hertz verspricht sich das Unternehmen eine flächendeckende Markterschließung.

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