Bei der Regnose geht es um Wandel durch Bewusstsein. Regnose bedeutet, geistig ins Morgen zu springen und uns „rückwärts“ zu fragen, wie wir dort hingekommen sind – und was sich ändern musste und konnte auf dem Weg dorthin.
Wir verstehen, dass die Zukunft nicht „auf uns zukommt“, sondern, dass wir sie durch unsere inneren Einstellungen, Handlungen und Entscheidungen selbst formen. Durch die Regnose treten wir in eine produktive Beziehung zur Zukunft. Das klingt magisch, ist aber in Wahrheit realistisch.
Warum wirkt diese Art der „Rückwärtsszenarios“ so irritierend anders als eine klassische Prognose? Das hängt mit den spezifischen Eigenschaften unseres Zukunftssinns zusammen. Wenn wir „in die Zukunft“ schauen, sehen wir ja meistens nur Gefahren und Probleme „auf uns zukommen“, die sich zu unüberwindbaren Barrieren türmen. Wie eine Lokomotive aus dem Tunnel, die uns überfährt. Diese Angstbarriere trennt uns von der Zukunft. Deshalb sind Horrorzukünfte immer am Einfachsten darzustellen
Die Regnose bildet dagegen eine Erkenntnisschleife, in der wir uns selbst, unseren inneren Wandel, in die Zukunftsrechnung einbeziehen. Wir setzen uns innerlich mit der Zukunft in Verbindung. Dadurch entsteht eine Brücke zwischen heute und morgen: ein „Future Mind“, eine Zukunftsbewusstheit. Und, wenn man es richtig macht, auch so etwas wie Zukunftsintelligenz. Wir sind in der Lage, nicht nur die äußeren Geschehnisse, sondern auch die inneren Adaptionen, mit denen wir auf eine veränderte Welt reagieren, zu antizipieren. Das fühlt sich schon ganz anders an als eine Prognose, die in ihrem apodiktischen Charakter immer etwas Totes, Steriles hat. Wir verlassen die Angststarre und geraten wieder in die Lebendigkeit, die zu jeder wahren Zukunft gehört.